11 Feb

Buchstabentastengegenrechts bei Keinenmeterdennazis

Habe mich mit meiner Schreibmaschine direkt vor der Bühne für die Redebeiträge auf der Demo positioniert. Aber, noch herrscht Vorbereitung und Aufbaustimmung. Explizit habe ich die aufgereiten Polizist*innen angesprochen und eingeladen, Texte gegen rechts auf der Schreibmaschine zu tippen. Jede ist eingeladen! Seine Emotion in Bezug auf die Bedrohung von rechts auszudrücken. Sei es als Apell oder Mahnung, es gilt allgemeine Wachsamkeit! Hilfreich ist dabei ein Gemeinschaftsgefühl während der Demonstration. Signalisiert, wir sind nicht allein. Wir sind mehr. Ganz eindeutig. Aber, nur die Mehrheit darzustellen reicht nicht aus. Wir müssen aktiv sein, Stimmen erheben, Kräfte bündeln.
Die Stadt Münster bereitet der AfD Münsters „gute Stube“ , den Friedenssaal am Prinzipalmarkt. Besser wäre es, sie müssten sich im Zwinger an der Promenade treffen. Dort wären sie direkt konfrontiert mit den mörderischen Verbrechen der Nazis. Deren Gedankenwelt sie teilen, was an ihren völkischen Aussagen unschwer zu erkennen ist! Was das „AfD-oder-nsdap-Quiz“ ganz deutlich zeigt. (Beispiele zitieren)
Länger als 5 Minuten kann ich mir deren Aussagen nicht geben, dann setzt der Brechreiz ein. Nur in Dosen ertragbar, denn auseinandersetzen muss ich mich mit der Sprache des Gegners, um sie entlarveb zu können. Deren menschenverachtende Ideologie. Was helfen kann sind Worte, Buchstabentasten die Argumente liefern. Ängste abbauen, Wunden der Kindheit zu heilen vermögen? Also, come join „Buchstabentasten gegen rechts“. Formulierungshilfen im Kampf gegen Nazis, im Kampf für den Menschen. Zum Beispiel mit Slogans wie vom DGB: „Unsere Alternative heißt Respekt und Solidarität!“ Give love to common people! Auch Kinder erheben im Chor ihre Stimmen, sie singen: „Wir wollen bunt, nicht braun!“ So einfach kann das sein. Eine Frau trägt ein Plakat, darauf „Lieber Menschenrechte statt rechte Menschen!“
Der erste Redebeitrag beginnt und ich lasse zur Zustimmung beim Zeilenumsprung das „Ping!“ der Schreibmaschine als Applaus erschallen!!! Und hier sind drei Ausrufezeichen angebracht! Zwischendurch dann Tippen für Fotos von Journalisten, aber dafür mache ich das hier nicht. Wir alle gehen auf die Straße und schreien „Woooow“.
Wir müssen mehr tun, als nur ein zeichen zu setzen, meint der erste Redner und jetzt wird es kontrovers, als er von der Bereitschaft zu nötiger Gewalt spricht. Exorbitantes Pfeifen und Buhen im Publikum. Gerade so kann der Redner seinen Beitrag zum Ende bringen. Der Nächste fragt, ob wir laut seien. Spricht von einem Hauch von Weimar, spricht von der Arbeiter*innenbewegung, die neu formiert wurde, um eine erneute Machtergreifung von rechts verhindern zu können. Applaus, Zustimmung selbst von den Jüngsten. Habe gar nicht im Blick, wie viele Menschen da insgesamt vor mir stehen. Es mögen zehntausende sein. Mein Münster ist aufgestanden, erhebt Stimme. Münster ist bunt, nicht braun! Zeigt, wie laut es ist, frenetisch brandend in der guten Stube. Der Nächste geht darauf ein, wozu Hass und Ausgrenzung führen können. Wir aber wollen alle willkommen heißen! Austausch und Dialog sind die einzige Möglichkeit für Frieden.